Pakistan gehört zu den Ländern mit der schlimmsten Christenverfolgung. Abfall vom Glauben und Beleidigungen des Korans ziehen höchste Strafen nach sich. Religiöse Minderheiten werden enteignet, versklavt, zwangskonvertiert, unschuldig verhaftet oder getötet.
Bei einer Gesamtbevölkerung von über 196 Millionen machte die christliche Minderheit von knapp 4 Millionen etwa 1,6 % aus. Damit sind die Christen die zweitgrößte Minderheit im Land. Die Mehrheit der Christen sind Nachkommen von Hindus aus der Kaste der „Unberührbaren“, die während des Britischen Empires zum Christentum konvertiert sind. Obwohl sie die Religion gewechselt haben, blieb das Stigma der „Unberührbaren“ an ihnen haften. Daher ist es ihnen schwer möglich, qualifiziertere Jobs zu bekommen und viele von ihnen arbeiten als Hilfsarbeiter, als Straßenkehrer, Kanalarbeiter oder Knechte in der Landwirtschaft.
Mehrheitlich leben Christen in großer Armut und haben kaum Zugang zu Bildung, was die christliche Minderheit noch isolierter, schwächer und verletzlicher macht.
Die Feindseligkeit gegenüber Christen in der muslimischen Gesellschaft ist groß. Verteidigt man in einem Konfliktfalleinen Christen gegenüber einem Muslim, so bleibt man stigmatisiert, selbst wenn der Christ unschuldig ist. Diese Entwicklung ist erschreckend.
Darüber hinaus sind selbst die gesetzlichen Institutionen wie Polizei und Justiz von der öffentlichen Meinung beeinflusst und weigern sich zum Teil einzugreifen, selbst wenn die christlichen Familien all ihren Mut zusammenkratzen, um Vorfälle zur Anzeige zu bringen. Aufgrund dessen sind viele vermögende christliche Familien nach Europa oder Kanada geflohen, aus Angst vor Verfolgung und ungerechtfertigten Anschuldigungen auf Basis des Blasphemie-Gesetzes.